Der Heilige Abend ist der Tag vor der Geburt Jesu Christi. Die katholischen und evangelischen Christen stimmen sich mit Christmetten, Christvespern und der Bescherung auf das eigentliche Weihnachtsfest am morgigen 25. Dezember ein. In der Heiligen Nacht warten Hirten, Könige und alle Menschen auf die Geburt des Kindes, das bestimmt ist zum Erlöser, der den Menschen die Sünden anstelle seines Heiligen Vaters vergibt. Am heutigen Tag gedenkt die Kirche der Stammeltern der Menschheit Adam und Eva, sowie der Heiligen Hanno, Adelbert und Paola Elisabetta Cerioli.
Heute begeht die Kirche das Gedächtnis der Stammeltern Adam und Eva. Nach dem ersten Buch Mose bildete Gott den Adam aus dem Lehm der Ackererde und blies ihm den Lebens-Odem ein. Gott setzte Adam dann in den Garten Eden, das Paradies. Eva wurde aus einer Rippe des tief schlafenden Adam erschaffen. Als eine Schlange Eva überredete, gegen das Verbot einen Apfel vom Baum der Erkenntnis zu brechen und ihn Adam zu reichen wurden ihnen die Augen aufgetan - sie erkannten, dass sie nackt waren, und versteckten sich vor Gott, der im Paradiesgarten spazieren ging. Gott aber rief sie zur Verantwortung und ließ sie durch einen Engel aus dem Paradies vertreiben. Nach der Lehre der Väter hat Gott Adam und Eva begnadet und so der Erlösung teilhaftig gemacht. Nach der Apokalypse des Mose wurden Adam und Eva 18 Jahre nach der Vertreibung die Söhne Kain und Abel geboren, und als Adam 130 Jahre alt war noch Seth und weitere Söhne und Töchter. Dem apokryphen Nikodemus-Evangelium zufolge starb Adam im Alter von 930 Jahren, Eva sechs Tage später. Legenden zufolge wurde Adam auf Golgota begraben. Als beim Tod Jesu ein Erdbeben die Gegend erschütterte, soll sein Schädel sichtbar gewesen sein. Daher ist bei vielen Kruzifixen und Kreuzigungsszenen ein Totenkopf oder ein ganzes Skelett zu Füßen des Kreuzes dargestellt. Adam und Eva sind die Patrone der Gärtner und der Schneider.
Hanno war Mönch in Trier und wurde 950 zum Bischof von Worms ernannt. 954 nahm er an einer Mainzer Provinzialsynode teil, die Erzbischof Friedrich einberufen hatte. Hanno starb nach der Überlieferung am 24. Dezember 978.
Adelbert war ritterlicher Herkunft und lebte im 11. Jhd. Er geriet in falschen Verdacht und wurde schuldlos geblendet. Als blinder Pilger kam er in die Abtei Mönchengladbach und fand später Aufnahme in die Klostergemeinschaft. Nach einem Leben der Entsagung starb er und wurde in der Abteikirche bestattet. Sein Grab ist noch heute erhalten.
Paola Elisabette Cerioli stammte aus einer oberitalienischen Adelsfamilie. Nachdem ihr Mann und ihre drei Söhne schon früh gestorben waren, verschenkte sie ihr Vermögen an Arme, mit einem Rest gründete sie 1857 den Orden der Schwestern von der Heiligen Familie von Bergamo zur Erziehung von Waisenkindern und der Kinder armer Bauern. Sie starb am 24. Dezember 1865 nahe Bergamo. Am 16. Mai 2004 wurde sie von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.