Zum Hauptinhalt springen

"Sie hat geholfen ohne Rücksicht auf Nationalität oder Weltanschauung, ob jemand katholisch war oder konfessionslos oder kommunistisch war, oder sozialdemokratisch oder christlich-sozial, da hat sie weder gefragt, noch hatte es irgendeine Bedeutung für sie“. So sprechen Zeitzeugen über die selige Sr. Helene Restituta Kafka. Sie ist die wohl bekannteste Person, der die katholische Kirche heute gedenkt. Heilige des heutigen Tages sind Narzissus, Margarethe von Hohenfels und Petrus Monoculus.

Helene Kafka wurde im Mai 1894 nahe Brünn geboren. Wie viele Familien in der Donaumonarchie übersiedelte auch ihre 1896 aus wirtschaftlichen Gründen nach Wien. Nach der Schulausbildung arbeitete sie als Hilfskrankenpflegerin und trat 1915 zum Missfallen ihrer Eltern in den Orden der "Franziskanerinnen von der christlichen Liebe" ein. Dort nahm sie den Ordensnamen Restituta an, sammelte weitere Erfahrungen in der Krankenpflege und wurde leitende Operations- und Anästesieschwester. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1938 ließ Schwester Restituta sich weiterhin nicht den Mund verbieten und handelte, wie es ihr recht erschien: Als sie eine Sekretärin bat, ein Gedicht und ein Flugblatt der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" abzutippen, wurde sie durch einen SS-Arzt denunziert. Am Aschermittwoch 1942 wurde sie wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" in Haft genommen. Am 29. Oktober 1942 wurde Restituta zum Tode verurteilt und ein Jahr später enthauptet. 1998 wurde Restituta Kafka während des Österreich-Besuchs von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Narzissus war einst Bischof von Gerona und soll gemäß einer Legende nach Augsburg gekommen sein, wo er Afra und ihre Familie zum christlichen Glauben bekehrte. Er weihte Dionysus, den Onkel Afras, zum ersten Bischof von Augsburg. Narzissus kehrte dann nach Spanien zurück, wo er um 307 den Martertod fand.

Margarete von Hohenfels lebte im 12. Jhd. Sie war zunächst Nonne, später Priorin des Klosters Rupertsberg bei Bingen und eine Gefährtin der hl. Hildegard von Bingen.

Pierre la Borgne, bekannt als Petrus Monoculus stammte aus einer französischen Adelsfamilie. Er wurde Zisterziensermönch und später Abt in den Klöstern Valroye, Igny, und Clairvaux. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Vermittlung nach den Auseinandersetzungen mit dem damals blühenden Einsiedlerorden der Grammontenser.  Durch eine Krankheit verlor Petrus ein Auge, daher sein Beiname „Monoculus“. Er starb am 29. Oktober 1186.